FriederikevonPapenburg

Papenburg im September 2012

Radtour nach Papenburg vom 10. bis 17.09.2012

Am Montag ging es gegen Mittag los.  Da wir unser Hotel schon vor der Zeit, in der wir unsere Zimmer aufsuchen konnten, erreichten hatten, beschlossen wir, erst einmal eine kurze Erkundungstour mit unserem Fahrrad zu machen. Ziel war die Touristeninformation, die wir eigentlich immer zuerst ansteueren, um einen Stadtplan, einen Plan der Radwege und ähnliches zu kriegen. Und da waren wir schon beim ersten Problem. Wie sollten wir den Fremdenverkehrsverein finden? FriederikevonPapenburgAber da das Wetter schön war, machten wir uns trotzdem auf den Weg. Mit dem Erfolg, dass wir erst einmal in die falsche Richtung fuhren. Hier ein Kanal und da ein Kanal, linke Seite, rechte Seite, kein Hinweisschild in Richtung Stadtzentrum: das Abenteuer begann. Nachdem wir irgendwann den Weg Richtung Bahnhof erfragt hatten, kamen wir der Sache, sprich dem Rathaus näher. Allerdings gab es dort keine Info, aber immerhin fanden wir einen Hinweis, wo wir Informationen bekommen konnten, nämlich gegenüber auf der „Friederike von Papenburg“, einem Museums-Segelschiff, das vor dem Rathaus im Hauptkanal liegt. Dort bekamen wir dann die gewünschten Karten und da wir nun schon einmal dort waren, wurde gleich die Besichtigung der Meyer-Werft mitgebucht. Dann ging es zum Hotel zurück, diesmal dank des Stadtplans ohne große Probleme. Allerdings hatten wir festgestellt, dass Papenburg sehr groß ist! Vom Bahnhof bis zum Hotel waren es neun Kilometer und mit den Irrwegen, die wir anfangs hinter uns gebracht hatten, waren wir wohl locker 20 km unterwegs gewesen. Wir hatten nur mit einem Problem zu kämpfen: Wind! Es gibt in Papenburg zwar keine Berge, aber dafür hat man dauernd das Gefühl, gegen den Wind zu fahren! Grrr!!!

Das Hotel war in Ordnung: ein schönes geräumiges Zimmer, TV und für uns immer wichtig: WLAN. Da wir durch unsere Strampelei natürlich hungrig geworden waren, bestellten wir uns im Restaurant etwas zu essen und bekamen ein Essen, mit dem wir die verbrauchten Kalorien nicht nur ersetzen, sondern auch gleich einen Kalorienvorrat für den Rest der Woche anlegen konnten! An der Theke gab es dann noch die Gelegenheit zu interessanten Gesprächen mit Leuten, die auf dem Automobil-Testgelände oder auf der Meyer-Werft arbeiteten.

Da das Wetter ab Dienstag schlechter werden sollte, hatten wir keine große Tour geplant, sondern wollten uns Papenburg und seine Museen näher ansehen. Zuerst ging es zur Van-Velen-Anlage, einem Freiluftmuseum zur Kolonisierung und Besiedlung Papenburgs. Wenn man so die Erzählungen des Führers hörte und die Anlage sah, war man doch froh, im 20. Jahrhundert geboren zu sein!

Das nächste Museum war der Zeitspeicher. Im Prinzip gab es nicht viel Neues, nur die Darstellung war durch die multimediale Begleitung anders. Außerdem bekam die Geschichte der Stadt Papenburg als Seefahrer- und Schiffbau-Stadt einen größeren Rahmen. Im oberen Stockwerk gab es dann noch Informationen zur Automobil-Teststrecke, die einem Besucher normalerweise nicht zugänglich ist. Dummerweise erwischte uns auf der Rückfahrt zum Hotel ein Regenschauer. Nach dem Wechsel in trockene Sachen ging es dann zur Seeschleuse, diesmal aber mit dem Auto. Von dort war die Celebrity Reflexion gut zu sehen, die am Wochenende die Werft verlassen sollte, allerdings nachts um 3.00 Uhr!

 

Am Mittwoch schien die Sonne wieder, als wenn am Dienstag nichts gewesen wäre. Also wieder aufs Rad und am Deich entlang Richtung Leer. Rathaus in LeerEine schöne Tour mit Sonnenschein und leichtem Rückenwind. Als wir in Leer am Hafen saßen und das obligatorische Fischbrötchen aßen, verfinsterte sich der Himmel wieder. Gott sei Dank blieb es erst trocken und auch die Sonne kam wieder, was uns zu einer Portion Eis verleitete. Bei einem ausgiebigen Gang durch die sehenswerte Altstadt Leers verfinsterte sich der Himmel wieder und es fing auch noch an zu donnern und dann öffnete der Himmel seine Schleusen. Diesmal wurde das Ende des Schauers abgewartet, bevor es wieder auf den Rückweg ging, leider mit etwas Gegenwind.  Als wir wieder am Hotel waren, hatten wir über 55km hinter uns gebracht. Wir fanden uns ganz gut!

Nachdem wir uns am Mittwoch so angestrengt hatten, haben wir es am Donnerstag wieder etwas gemütlicher angehen lassen. Hafendock der Meyer-WerftAm späten Morgen ging es auf eine Hafenrundfahrt. Allerdings ist der Papenburger Hafen alles andere als aufregend, bis auf die Meyer-Werft mit dem Kreuzfahrtschiff.  Das konnten wir uns dann am Nachmittag bei der Besichtigung der Meyer-Werft aus der Nähe angucken. Das Schiff war wirklich beeindruckend, ebenso die Hallen der Werft mit den riesigen Kränen, den gewaltigen Ausmaßen und den vielen Menschen, die dort arbeiteten. Auch die Fotos im Besucherzentrum erforderten eigentlich mehr Zeit als man bei einer Führung hat. Der Besuch hat sich jedenfalls gelohnt und ist eigentlich ein Muß für jeden Papenburg-Besucher.

                       Blick in die Werfthalle der Meyer-Werft                                                                                                              

Der Freitag war leider am Morgen total verregnet. Also ins Auto und nach Groningen. Sitz der Provinzregierung GroningenLeider ist das Parken in Holland extrem teuer. Am besten nimmt man die Fahrräder mit, parkt irgendwo außerhalb der Parkzone und fährt mit dem Rad ins Zentrum. Aber bei dem schlechten Wetter? Jedenfalls haben wir uns bei der VVV, der holländischen Touristeninfo, einen Stadtplan mit einem Stadtrundgangvorschlag geholt. Man lernt so Sehenswürdigkeiten kennen, die man beim normalen Rumschlendern nicht entdeckt. Und nur Kaufhäuser angucken kann man zuhause auch.  Am Abend kam dann noch die Nachricht, dass das Auslaufen der Celebrity Reflexion um 12 Stunden auf Sonntag 17.00 Uhr verschoben worden war. Dann konnten wir also doch noch gucken!

Samstag war wieder Radfahren angesagt. Windmühle in Idafehn / OstrhauderfehnWir wollten einen Teil der Fehnroute, der im Bereich Rhauderfehn/Ostrhauderfehn eine 8 bildete, abfahren. Da wieder reichlich Wind war, war die Tour ganz schön anstrengend! Aber wir waren ja zum Radfahren nach Papenburg gekommen. Und mittlerweile waren wir ja auch im Training!

Sonntag schien die Sonne mal wieder, als wir losfuhren. Wir hatten uns eine Tour ausgeguckt, die uns südlich von Papenburg Richtung Meyer-Werft führen sollte. Zuerst ging es durch den Demonstrationswald, wobei man dort natürlich keine Demonstranten traf, sondern im Demonstrationswald soll die Entwicklung des Waldes von der Eiszeit bis heute demonstriert werden. Es war schon recht interessant und landschaftlich auch sehr schön. In der Mittagszeit waren wir in Papenburg-Aschendorf angekommen, wo wir uns den Barockgarten des Gutes Altenhof ansehen wollten. Wir waren allerdings etwas enttäuscht, wenn man den Garten z.B. mit dem Barockgarten in Weikersheim vergleicht. Nun ja, wenigstens war die Sitzfläche mal wieder entlastet worden! Nach einem kurzen Abstecher nach Papenburg zum Eisessen ging es dann Richtung Westseite der Dockschleuse. Gegen 15.30 Uhr kamen wir an. Natürlich war schon der Bär los. Der Parkplatz an der Meyer-Werft war proppevoll mit Wohnmobilen und Wohnwagen und auf dem Deich saßen und standen jede Menge Leute. Da wir relativ früh waren, konnten wir uns einen Platz direkt an der Absperrung sichern und der Dinge harren, die da kommen sollten. Gegen 16.00 ging es dann los. das Docktor wurde geöffnet und die beiden Schlepper, die die Reflexion auf der Ems begleiten sollten, liefen in der Dockhafen ein. Nachdem das Schiff auf den Haken genommen worden war,  musste es ausgerichtet werden. Zentimeterarbeit für die Lotsen und die Schlepper. Aber die machten das ja auch nicht zum ersten Mal. Schließlich schob sich der Riesenpott dann doch in die Schleuse. Viele Leute der Besatzung standen auf den Decks und winkten, die Schiffssirene heulte wiederholt dreimal auf und aus den Bordlautsprechern kam Musik: „Time to say good-bye“ und „Sailing“. So richtig was fürs Herz! Aber im Grunde war doch alles sehr unspektakulär. Man merkte, dass Profis am Werke waren. Nachdem das Schiff die Dockschleuse passiert hatte, löste sich die Menschenmenge dann auch recht schnell wieder auf.  Das nächste Kreuzfahrtschiff, die AIDA-Stella, kommt bestimmt! Zum Abschluss mussten wir dann allerdings noch mal 10 km bis zum Hotel fahren. Aber da wir am nächsten Tag wieder nach Hause fuhren, war ja die Ruhephase in Sicht.

Die Rückfahrt war problemlos. Wir machten noch einen kurzen Abstecher nach Holland, genauer gesagt: nach Almelo, um Frikandel und Kroketten zu essen und um Vla zu kaufen.

Ich muss sagen, dass Papenburg mir sehr gut gefallen hat. Der Blumenschmuck am Hauptkanal war beeindruckend und wenn 2014 die Landesgartenschau in Papenburg stattfindet, ist ein neuerlicher Besuch sicher nicht ausgeschlossen.

Natürlich haben wir auch wieder viel fotografiert. Die Bilder sind, wie üblich auf unserer Gallery zu sehen.